B2B
Kurzbezeichnung für "Business to Business", das ist Handel
über Internet zwischen zwei Unternehmen. Diese Form des
Handels wird in den nächsten Jahren eine Zunahme erfahren,
erlaubt sie ihnen doch bei minimalen Kosten eine hohe
Markttransparenz zu erhalten und den Beschaffungsaufwand
wesentlich zu verringern.
BAB
siehe
Betriebsabrechnungsbogen
Baby-Bonds
In den USA
Bezeichnung für festverzinsliche Wertpapiere mit sehr kleiner
Stückelung,
z.B. 2
$-Bonds.
Bafög
siehe
Bundesausbildungsförderungsgesetz
Bagatellschäden
Kleinschäden, die dem VR regelmäßig besondere
Unkostenbelastungen bringen. Dem wird durch
Selbstbeteiligungen und Betragsrückerstattung bei
schadenfreiem Verlauf des Vertrages entgegengewirkt.
Bargeld
Bargeld ist in die Hausratversicherung bis zu einer bestimmten
Entschädigungsgrenze in den Versicherungsschutz mit
eingeschlossen.
Baisse
(franz. Tiefstand)
Kursverfall
an der Börse auf breiter Front, häufig durch psychologische
Faktoren verstärkt. Gegensatz: Hausse; Börsenstimmung.
Baisse-Spekulation
ist der
Verkauf von Wertpapieren, Edelmetallen oder börsennotierten
Waren auf erhöhtem Preisniveau mit der Erwartung baldigen
Preisabfalls und mit der Absicht auf dem erreichten
niedrigeren Niveau zu kaufen ("einzusteigen"). Gegensatz:
Hausse-Spekulation. siehe auch Spekulation
Bandbreite
siehe
Interventionspunkte
Bank für
Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)
in Basel
(gegr. 1930). Sie fördert die Zusammenarbeit der
Zentralnotenbanken, insbesondere den multilateralen
Zahlungsverkehr.
Bankakzepte
gewähren
Kreditinstitute guten Kunden im Rahmen der Kreditleihe.
Bankakzepte sind erstklassige Wechsel (Privatdiskonten), die
zu günstigen Diskontsätzen angekauft werden. Akzeptkredit.
Bankausweis
Die Deutsche
Bundesbank gibt wöchentlich eine Veröffentlichung in
Bilanzform heraus, die einen Überblick über die jeweilige Lage
der Bundesbank und die Währungssituation gibt.
Aktiva:
Gold- und Devisenbestände, Kredite an Bund und Länder,
Wechselbestände u.a.
Passiva:
Banknotenumlauf, Einlagen von Kreditinstituten, Grundkapital
u.a.
Bankenkonsortium
ist ein
vorübergehender Zusammenschluss selbstständiger
Kreditinstitute zur Durchführung eines größeren
Finanzgeschäfts. Banken bilden z.B. Konsortien für die Ausgabe
von Wertpapieren, wenn ein möglichst breites Publikum
angesprochen werden soll.
Bankgeheimnis
Aus dem
Vertragsverhältnis zwischen Bank und Kunde ergibt sich ein
besonderes Vertrauensverhältnis, zu dem das Bankgeheimnis
zählt. Umfang des Bankgeheimnises:
a)
Geheimhaltungspflicht: Die Bank darf an Dritte keine Auskünfte
über den Inhalt ihrer Geschäftsverbindung zum Kunden erteilen,
insbesondere nicht über Konten und Depots.
b)
Auskunftsverweigerungsrecht: Das Bankgeheimnis ist ein
Berufsgeheimnis, daher braucht die Bank in einem Zivilprozess
des Kunden keine Aussagen zu machen. Ein Bruch des
Bankgeheimnisses berechtigt den Kunden zum Schadenersatz. - In
besonderen Fällen kann das Bankgeheimnis von außen aufgehoben
werden: Im Strafverfahren gegen den Kunden können Gericht und
Staatsanwalt Auskünfte erzwingen und Unterlagen der Bank
beschlagnahmen. Gleiches gilt im Steuerstrafverfahren. Auch
das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen hat ein das
Bankgeheimnis durchbrechendes allgemeines Auskunftsrecht.
Großkredite über mehr als 2 Mio EUR sind der Bundesbank
anzuzeigen. Schließlich haben die Banken im Bereich des
Außenwirtschaftsgesetzes grundsätzlich eine Auskunftspflicht.
Bankplatz
ist ein Ort,
an dem eine Landeszentralbank eine Niederlassung unterhält.
siehe auch Nebenplatz
Bankrate
ist der
amtliche Diskontsatz der Zentralnotenbank, z.B. der Deutschen
Bundesbank.
Bankrott
siehe
Insolvenzstraftaten
Bardepot
Die
Bundesregierung kann aufgrund des Außenwirtschafts-Ges. alle
Unternehmen (außer Banken) zwingen, bei der Bundesbank eine
unverzinsliche Bareinlage bis zu max. 50% der im Ausland
aufgenommenen Darlehen zu leisten. Damit können übersteigerte
Kreditaufnahmen im Ausland abgebremst und die Kreditnehmer
veranlasst werden, das geforderte Bardepot durch
Inlandskredite zu ersetzen.
bargeldloser
Zahlungsverkehr (Giroverkehr)
ist ein
rasches, billiges und sicheres Verfahren der Geldzahlung.
Zahlungsmittel sind Überweisung, Verrechnungsscheck und
Electronic Cash; der Betrag wird dem Konto des Zahlenden
belastet, dem Konto des Empfängers gutgeschrieben. siehe
auch Buchgeld
Barleistungen
Unter Barleistung versteht man in der Krankenversicherung die
Zahlungen von Krankengeld, Mutterschaftsgeld und Sterbegeld.
Barscheck
Der
Barscheck wird verwendet, wenn der Aussteller entweder selbst
Bargeld von seinem Konto abheben oder dem Empfänger diese
Möglichkeit gewähren will. Im Geschäftsleben spielt der
Barscheck fast keine Rolle mehr, weil ihn die elektronischen
Zahlungsmittel wie Scheck- und Kreditkarte verdrängt haben.
Bauartklassen
In der Gebäudeversicherung und industriellen Versicherung
teilt man die Gebäude nach Bauart und Bedachung ein. Diese
Einteilung dient als Grundlage der Tariffierung.
Baugeräteversicherung
Gehört zum Zweig der technischen Versicherungen. Versichert
werden Baugeräte, Zusatzgeräte, Baugerüste usw. gegen das
Unfallrisiko auf der Grundlage der Allgem. Bedingungen für die
Kaskoversicherung von Baugeräten (ABG).
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Spezielle Art der Haftpflichtversicherung auf der Grundlage
der Allgem. Haftpflichtbedingungen und besonderen Klauseln.
Baukostenindex
Wird vom Statistischen Bundesamt errechnet und stellt die
Grundlage zur Ermittlung der Baupreisveränderung gegenüber dem
Basisjahr dar. Von den Sachversicherern wird ein
Baukostenindex aufgrund von Schadenregulierungen ermittelt. Er
dient dem Verband der Sachversicherer zur Festsetzung der
Prämienrichtzahl.
Bauleistungsversicherung
Gegen alle unvorsehbaren Schäden auf dem Bau kann man diese
Versicherung abschließen. Sie umfasst die in dem
Versicherungsvertrag bezeichneten Baustoffe, Bauteile und
Bauleistungen.
Bauspardarlehen
Ein langfristig gewährtes, verzinstes Gelddarlehen für den
Erwerb von Immobilien.
Bauspareinlagen
Mittelzufluss des Bausparers in die Bausparkasse.
Bausparkassen
Zweck-Sparkassen zum Sparen für den Erwerb von Eigenheimen.
Einerseits nehmen die Bausparkassen die Einlagen der Sparer
entgegen, andererseits gewähren Sie Darlehen für den Erwerb
von Wohneigentum.
Bausparen
Bausparer
ist, wer mit einer Bausparkasse einen Bausparvertrag zur
Finanzierung eines Eigenheims abgeschlossen hat. Hat er auf
die vereinbarte Vertragssumme 20 bis 50% eingezahlt und ist
die Wartezeit (mind. 18 Monate) verstrichen, so erhält er die
angesparten Beträge als Eigenkapital, den Rest der
Vertragssumme als Baudarlehen ausbezahlt. Die Bausparkasse
sichert ihr Darlehen durch Eintragung einer Grundschuld.
Vorteile:
staatliche Bausparprämien, niedriger Darlehenszins, günstige
Tilgungsbedingungen.
Bauspartarif
Enthält alle wichtiges Regelungen zum Bausparvertrag.
Bausparversicherungen
Risiko-Lebensversicherungen, die zur Absicherung des noch
ungetilgten Bauspardarlehens dient.
Bausparvertrag
Der Bausparvertrag ist ein gegenseitiger Vertrag (Rechte und
Pflichten des Bausparers und der Bausparkasse), durch den der
Bausparer nach Leistung von Bauspareinlagen einen
Rechtsanspruch auf die Gewährung eines Bauspardarlehens
erwirbt.
Bear-Markt
Börsenstimmung
Bedarf
ist der
sofort oder später (latenter Bedarf) zur Nachfrage am Markt
drängende Wunsch des Menschen sich bestimmte wirtschaftlich
Güter zu verschaffen. Damit soll einem Bedürfnis abgeholfen
werden.
Bedürfnis
ist das
Verlangen des Menschen der Empfindung eines Mangels
abzuhelfen. Bedürfnisse zu befriedigen ist Antrieb und Ziel
allen Wirtschaftens. Hauptaufgabe der wirtschaftlichen Werbung
ist es, ein Bedürfnis zum konkreten Bedarf zu verdichten.
Arten:
(1)
Existenz-Bedürfnis nach Nahrung, Kleidung, Wohnung;
(2)
Kultur-Bedürfnis nach Rechtsordnung, Bildung, Unterhaltung.
Befreiung,
von der Versicherungspflicht
Bestimmte Personenkreise können sich von ihrer
Versicherungspflicht in der sozialen Krankenversicherung
befreien lassen. Zu diesen Personen gehören:
- Studenten
- Personen mit geringfügiger Beschäftigung
- Angestellte und Arbeiter, deren Einkommen über der
Beitragsbemessungsgrenze liegt
- Frauen während des Erziehungsurlaubs.
Beglaubigung,
öffentliche
Bestimmte
Rechtshandlungen sind nur wirksam, wenn über ihren Inhalt eine
Urkunde angefertigt wird, deren Unterschriften von einer
Behörde oder einem Notar als echt bestätigt werden muss (z.B.
Anträge zu Grundbuch- oder Handelsregistereintragungen).
Beispielrechnung
Um den Kunden den Verlauf der künftigen Überschussbeteiligung
in der Lebensversicherung veranschaulichen zu können, wurde
das Verwenden von Zahlenangaben durch die Aufsichtsbehörde
gestattet.
Beitragsbemessungsgrenze (BBG)
Obergrenze,
bis zu der Arbeitseinkünfte der Arbeitnehmer zur
Sozialversicherung herangezogen werden. Übersteigt das
tatsächliche Einkommen diesen Höchstwert, so bleibt der
darüber hinausgehende Betrag von Sozialversicherungsabgaben
frei. Die Beitragsbemessungsgrenze wird jährlich der
allgemeinen Einkommensentwicklung nach oben angepasst.
Beitragsfreie Versicherungen
Der Versicherungsnehmer kann eine gemischte Lebensversicherung
mit bisher laufender Prämienzahlung in eine beitragsfreie
Versicherung mit herabgesetzter Versicherungssumme umwandeln.
Beitragsrückgewähr
Beiträge (ohne Gewinnbeteiligung) werden an den
Versicherungsnehmer zurückgezahlt.
Beitragsvorwegabzug
Für die Risikoversicherung ist bei vielen
Versicherungsgesellschaften das Überschusssystem der
"Beitragsverrechnung" möglich. Dabei wird ein bestimmter, vom
jeweiligen Stand der Überschussbeteiligung abhängiger, Betrag
vom vertraglichen Beitrag (Bruttobeitrag) in Abzug gebracht.
Der Kunde zahlt dann den sich ergebenden verminderten (Netto-)
Beitrag. Dieser Nettobeitrag ist nicht garantiert und wird bei
einer Änderung der Überschussanteilsätze entsprechend
angepasst.
Bekanntmachung,
öffentliche
Die
öffentliche Bekanntmachung ist eine amtliche Mitteilung zu
jedermanns Kenntnis in den vom Gesetz oder durch
Gerichtsbeschluss bestimmten Blättern, z.B. die öffentliche
Bekanntmachung aller Handelsregistereintragungen im
Bundesanzeiger und dem vom Registergericht bestimmten
örtlichen Amtsblatt.
Beleg
ist eine
schriftliche Unterlage zum Nachweis eines in der Buchführung
festgehaltenen Geschäftsfalles. Der Grundsatz der
ordnungsmäßigen Buchführung "Keine Buchung ohne Beleg" führt
zum Belegzwang.
Arten:
(1)
Natürliche
Belege entstehen bei der Abwicklung des Geschäftsfalles selbst
(z.B. Rechnungen, Quittungen, Gehaltslisten).
(2)
Künstliche
Belege werden wegen des Belegzwangs in der Buchhaltung
angefertigt (z.B. für Abschreibungen, Stornobuchungen). Blege
unterliegen der Aufbewahrungspflicht.
Belegschaftsaktien
sind Aktien
des eigenen Unternehmens, die an Belegschaftsmitglieder zu
günstigen Bedingungen ausgegeben werden (häufig im Rahmen der
Gewinnbeteiligung). Mit Belegschaftsaktien versucht der
Arbeitgeber die Arbeitnehmer zu Betriebstreue und erhöhtem
Arbeitsinteresse anzuregen.
Beleihung
Börsenfähige
Wertpapiere können als Kreditsicherungsmittel verwendet
werden. Der Kreditnehmer verpfändet die Papiere an eine Bank,
die den Beleihungswert auszahlt. Dieser beträgt, je nach
Kursrisiko, 50 bis 75% des Kurswertes (so genannter
Beleihungssatz). siehe auch Lombardkredit
Beleihungsgrenze
Der Anteil des Beleihungswertes, der nach den
Beleihungsrichtlinien maximal beliehen werden kann.
Beleihungswert
Der nachhaltig erzielbare Wert eines Objektes, der sich aus
Kaufpreis, Herstellungskosten oder Verkehrswert ergibt. Dabei
ist der niedrigste Wert für die Ermittlung der
Beleihungsgrenze anzusetzen. Kosten, die nicht unmittelbar den
Wert des Objektes beeinflussen, dürfen nicht oder nur
teilweise berücksichtigt werden (Notar, Grunderwerbsteuer,
usw.).
Benchmark
(engl. Richtmarke)
Am
Kapitalmarkt Bezeichnung für eine Staatsanleihe bestimmter
Ausstattung, die als Maßstab für Anleihen anderer Emittenten
gilt. In Europa hat die 10-jährige Bundesanleihe die Funktion
der Benchmark, d.h. jede andere Emission muss sich daran
messen lassen. siehe auch Anleihe
Bereicherung, ungerechtfertigte
Das BGB
spricht von ungerechtfertigter Bereicherung, wenn sich eine
Person ohne einen rechtlichen Anspruch darauf zu haben einen
Vermögensvorteil auf Kosten einer anderen Person verschafft (§
812 ff.). Diese hat einen Herausgabeanspruch gegen den
ungerechtfertigt Bereicherten. Beispiel: Der Vertragspartner
einer Person, die den Vertrag wegen Irrtums erfolgreich
angefochten hat, kann von dieser die Herausgabe seiner
Vermögensleistung (Ware, Geld) wegen ungerechtfertigter
Bereicherung verlangen.
Bergungskosten; aus dem Bereich der Unfallversicherung
Bis
zu einem festgelegten Höchstbetrag werden folgende Kosten
übernommen:
- Suchaktion nach Unfallverletzten
- Rettung von Unfallverletzten
- Transport ins nächste Krankenhaus sowie
- Heimtransport
- Transport von Unfalltoten zum Heimatort.
Berichtigungsaktien
sind
unentgeltlich an die Aktionäre anlässlich einer
Kapitalerhöhung aus dem Reingewinn oder aus Rücklagen
ausgegebene Aktien (Gratisaktien). Der Kurswert fällt im
umgekehrten Verhältnis zur Kapitalerhöhung, sodass der
Aktionär keinen realen Vermögenszuwachs hat
(Kapitalverwässerung).
Berufsbildungsgesetz
von 1969
regelt die gesamte Berufsausbildung derjenigen Personen
(Auszubildenden), die in einem Berufsausbildungsverhältnis
stehen, einschließlich der beruflichen Umschulung. Das
Berufsbildungsgesetz gilt nicht für die Berufsbildung in den
beruflichen Schulen und für die Ausbildung im öffentlichen
Dienst.
Berufsgenossenschaften
sind
gesetzlich vorgeschriebene Vereinigungen von Unternehmern
eines Wirtschaftszweigs, deren Aufgabe die Verhütung von
Arbeitsunfällen und die betriebliche Unfallversicherung sind.
Berufung
ist ein
Rechtsmittel zur Anfechtung eines Gerichtsurteils der 1.
Instanz. Berufungsinstanz ist das nächst höhere Gericht, vor
dem die Sache erneut verhandelt wird, wobei neue Beweismittel
vorgebracht werden können. Zu unterscheiden von Revision.
Beschäftigungsgrad
ist eine
betriebsstatistische Kennziffer, welche die tatsächliche
Beschäftigung als Prozentsatz der möglichen Beschäftigung
(vollen Kapazitätsausnutzung) angibt. Der Beschäftigungsgrad
kann an Umsatz, Herstellmenge, Maschinenstunden usw. gemessen
werden. Eine Änderung des Beschäftigungsgrads bewirkt immer
eine Änderung der Stückkosten. Der kostenoptimale
Beschäftigungsgrad liegt dort, wo die Stückkosten am
geringsten sind.
Beschwerde
ist ein
Rechtsmittel gegen Gerichtsbeschlüsse (nicht gegen Urteile),
das beim nächst höheren Gericht eingelegt werden muss.
Besitz
ist die
tatsächliche Herrschaft einer Person über eine Sache. Der
Besitzer braucht nicht gleichzeitig Eigentümer zu sein, wie
z.B. der Mieter eines Kraftwagens. Widerrechtlichen
Besitzentzug ermächtigt den Besitzer zur Selbsthilfe bis zur
Anwendung körperlicher Gewalt, allerdings nur während der
Verfolgung des anderen unmittelbar nach frischer Tat. Später
ist nur noch Besitzklage möglich.
Besitzsteuern
sind
Personensteuern (z.B. Einkommen-, Körperschaft-,
Vermögensteuer) und Realsteuern (z.B. Grund- und
Gewerbesteuer). Steuergegenstand ist ein bestimmter
Besitzwert.
Besitzwechsel (Wechselforderung)
ist ein
gezogener Wechsel, der in der Bilanz als Posten des
Umlaufvermögens ausgewiesen wird.
Bestandsaufnahme
siehe
Inventur
Bestandspflege
Aufrechterhaltung und Betreuung des Kundenstammes.
Bestandspflegeprovision
Entgelt für die Bestandspflege.
Bestandsübertragung
Versicherungsbestand oder -teilbestand wird von einem
Versicherungsunternehmen auf ein anderes
Versicherungsunternehmen übertragen.
Bestellung
ist eine
Willenserklärung im Rahmen eines Kaufvertrags. Sie kann als
Antrag abgegeben werden und bedarf dann der
Bestellungsannahme; sie kann aber auch als Annahme eines
Angebots erfolgen.
Bestellungsannahme (Auftragsbestätigung)
Mit der
Bestellungsannahme nimmt der Lieferer die Bestellung des
Kunden an. War das vorausgegangene Angebot freibleibend, so
kommt der Kaufvertrag erst mit der Bestellungsannahme
zustande, sofern er nicht unmittelbar durch die Lieferung
erfüllt wird.
bestens
ist eine
Klausel bei Kundenaufträgen für den Kauf oder Verkauf von
Effekten an der Börse. Bestens-Aufträge sollen zum
bestmöglichen Tageskurs ausgeführt werden, sie haben im
Börsenhandel Vorrang vor den limitierten Aufträgen.
Besteuerungsgrundlage (Steuerbemessungsgrundlage)
ist der
Tatbestand, von dem ein Steuergesetz die zu erhebende Steuer
ableitet. Beispiel: Besteuerungsgrundlage für die
Einkommensteuer ist das Jahreseinkommen des Steuerpflichtigen.
Bestimmungskauf (Spezifikationskauf)
Der Käufer
schließt den Kaufvertrag über eine bestimmte Gesamtmenge ab,
behält sich aber das Recht vor, die Ware innerhalb einer
festgelegten Frist nach Maß, Form oder Farbe näher zu
bestimmen (zu spezifizieren). Versäumt der Käufer trotz
Aufforderung die Spezifikation, so kann sie der Lieferant nach
Ablauf der Frist selbst vornehmen. Geregelt in § 375 HGB.
Beteiligung
ist der
Besitz von Kapital eines fremden Unternehmens. Handels- und
Steuerrecht sprechen erst bei einem Anteil von 25% von einer
Beteiligung In der Bilanz sind Beteiligungen unter dem
Anlagevermögen auszuweisen. Ursachen der Beteiligung: Einfluss
auf die Geschäftsführung; Sicherung von Rohstoffquellen und
Warenabsatz; Risikoausgleich (bei Beteiligungen an einem
branchenfremden Unternehmen). siehe hierzu auch Konzern,
Trust
Beteiligungskonzern
ist ein
Unternehmungszusammenschluss, bei dem ein Unternehmen
(Muttergesellschaft) ein anderes (Tochtergesellschaft) durch
den Besitz der Aktienmehrheit derart beherrscht, dass dieses
keine eigene wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit mehr hat.
siehe hierzu auch Konzern, Beteiligung,
Schachtelunternehmen
Betrieb
Der Betrieb
stellt eine wirtschaftliche Produktions- oder Leistungseinheit
("Betriebswirtschaft") und zugleich eine technische
Produktionseinheit (die nach bestimmten technologischen
Verfahren arbeitet) dar. Jeder Unternehmer benutzt seinen
Betrieb als wirtschaftlich-technisches Mittel um den Erfolg
der Unternehmung (übergeordneter Begriff!) herbeizuführen.
Nicht zu den Betrieben zählen Haushaltungen.
Betriebsabrechnung
ist ein Teil
der industriellen Kostenrechnung und befasst sich mit der
Erfassung der Kosten (Kostenartenrechnung), ihrer Aufteilung
auf die Entstehungsbereiche (Kostenstellenrechnung) und ihrer
Zumessung zu den diversen Erzeugnissen und Leistungen
(Kostenträgerrechnung). Wichtigstes organisatorisches
Hilfsmittel ist der Betriebsabrechnungsbogen.
Betriebliche
Altersversorgung
Zu unterscheiden sind folgende Formen der betrieblichen
Altersversorgung:
- Versorgungszusage des Arbeitgebers
- Direktversicherung
- Pensionskasse
- Unterstützungskasse
- Unverfallbarkeit der Versorgungsansprüche
- Insolvenzversicherung.
Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
ist ein
Hilfsmittel der industriellen Kostenrechnung. Im BAB werden
die Gemeinkosten nach bestimmten Verteilungsschlüsseln auf die
Kostenstellen umgelegt (z.B. der Stromverbrauch nach
installierten kW je Kostenstelle). Die Summe der Stellenkosten
ergibt die für die Zuschlagskalkulation notwendigen
Gemeinkostengruppen wie Material-, Fertigungs-, Verwaltungs-
und Vertriebsgemeinkosten.
Betriebsanalyse
ist die
systematische betriebswirtschaftliche Untersuchung
1.
des
technischen und kaufmännischen Apparates,
2.
des
Betriebsablaufs und der Betriebsgebarung. Zweck: Aufdeckung
von Fehlentwicklungen in Betriebs- und Absatzorganisation
sowie wirtschaftlichkeitshemmender Einflüsse auf Kosten- und
Leistungsstruktur.
Betriebsausgaben
Versicherungsprämien für Versicherungen sind dann
Betriebsausgaben, wenn sie ausschließlich durch das
Unternehmen getragen werden.
Betriebsbuchhaltung
Die
Betriebsbuchhaltung befasst sich mit der innerbetrieblichen
Leistungsabrechnung: Erfassung der Kosten und Leistungen;
Kostenarten- und Kostenstellenrechnung. Zu unterscheiden von
Finanzbuchhaltung.
Betriebsergebnis
ist die
Differenz (Saldo) zwischen den Kosten und Leistungserlösen
einer Rechnungsperiode, die auf einem besonderen
Betriebsergebnis-Konto (einem Vorkonto des G.u.V.-Kontos)
gesammelt werden. Neutrale Aufwendungen und Erträge sind
ausgeschaltet. Damit offenbart das B. den Gewinn oder Verlust
aus rein betrieblicher Tätigkeit (Betriebsgewinn oder -verlust).
Betriebsfremde Aufwendungen und Erträge
stehen in
keinerlei Zusammenhang mit der Betriebsleistung (z.B.
Kursverluste bzw. -gewinne aus Wertpapierspekulationen in
einem Industrieunternehmen). Sie gehören zu den neutralen
Aufwendungen bzw. Erträgen.
Betriebs-Haftpflichtversicherung
Haftpflichtversicherung für den Betrieb des
Versicherungsnehmers.
Betriebsklima
ist die
Arbeitsatmosphäre eines Unternehmens, d.h. der psychologische
Hintergrund, auf dem sich das betriebliche Arbeitsleben mit
seinen vielfältigen zwischenmenschlichen Beziehungen (human
relations) spiegelt. Einfluss auf das Betriebsklima
haben insbesondere das Partnerschaftsverhältnis zwischen
Arbeitgeber und Arbeitnehmern, die Auswahl der Führungskräfte,
die Lohnpolitik, die Gestaltung des Arbeitsplatzes und die
sozialen Einrichtungen. Ein gutes Betriebsklima fördert die
Arbeitsproduktivität.
Betriebskrankenkasse
Träger der gesetzlichen Krankenversicherung. Voraussetzung für
die Gründung:
- 450Festangestelltee Versicherungspflichtige
- Mehrheit der Arbeitnehmer stimmen zu.
Betriebsmaximum
Bei
zunehmender Beschäftigung erreichen die variablen Kosten einen
Punkt (Beschäftigungsgrad), von dem ab es sich nicht mehr
lohnt die Produktion weiter auszudehnen, da sonst der
erzielbare Verkaufspreis des Erzeugnisses (wegen wachsender
Absatzschwierigkeiten) diese Kosten nicht mehr deckt. Das
Betriebsmaximum ist somit der Beschäftigungsgrad, bei dem die
variablen Kosten gerade noch gedeckt werden, jedoch die fixen
Kosten nicht mehr ersetzt werden. Gegensatz Betriebsminimum.
Betriebsminimum
Sinken die
Verkaufserlöse der Erzeugnisse bei rückläufiger Beschäftigung
(hervorgerufen durch starken Wettbewerbsdruck) unter die
variablen Kosten ab, so lohnt es sich nicht mehr
weiterzuproduzieren. Die Stilllegung des Betriebs kostet
unterhalb dieses Beschäftigungsgrades weniger als die
Fortsetzung der Produktion, weil bei Stilllegung nur die fixen
Kosten ungedeckt sind, bei Weiterbeschäftigung aber noch der
Teil der variablen Kosten hinzukommt, der nicht mehr im
Verkaufspreis ersetzt wird. Damit stellt das B. die
Preisuntergrenze dar, bis auf die man im härtesten
Konkurrenzkampf (vorübergehend) herabgehen kann. Gegensatz
Betriebsmaximum.
Betriebsobmann
Der
Betriebsobmann übt die Funktion des Betriebsrats in
Unternehmen mit weniger als 20 Arbeitnehmern aus.
Betriebsoptimum
ist jener
Beschäftigungsgrad, bei dem der Betrieb das Gewinnmaximum
erreicht.
Betriebsorganisation
ist eine
planvolle Ordnung, mit der das Betriebsziel auf möglichst
wirtschaftliche Weise erreicht werden soll. Die
Betriebsorganistion gliedert den Gesamtbetrieb in funktional
abgegrenzte Tätigkeitsbereiche wie Direktion, Verwaltung,
Rechnungswesen, Personalwesen, Entwicklung, Beschaffung,
Fertigung, Vertrieb. Diese Hauptbereiche sind wieder in
Teilbereiche untergliedert, z.B. der Vertrieb in
Absatzorganisation, Absatzplanung, Werbung, Versand,
Kundendienst. Die Führungsbefugnis innerhalb der B. kann
vorwiegend zentral (Klein- und Mittelbetrieb) oder dezentral,
d.h. mit abgestuften Führungsebenen, geordnet sein.
Betriebsprüfung
Die
Finanzbehörde hat das Recht und die Pflicht Bücher und
Geschäftsunterlagen im Rahmen der Steueraufsicht zu
überprüfen. Bei Großbetrieben soll mind. alle 3 Jahre eine
Betriebsprüfung stattfinden. siehe auch Revision
Betriebsrat
Der
Betriebsrsat ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Organ der
Betriebsverfassung. Er wird von der Belegschaft auf 3 Jahre
gewählt. Die Gewerkschaft darf sich mit Wahlvorschlägen
einschalten. Aufgaben: Sorge für die Einhaltung von
Tarifverträgen und Arbeitsschutzbestimmungen; Mitbestimmung in
sozialen Fragen (z.B. bei der Festlegung der Arbeitszeit und
des Urlaubsplans); Mitwirkung in personellen Fragen (vor allem
bei Einstellung, Versetzung, Entlassung von Arbeitnehmern);
beschränkte Mitbestimmung in wirtschaftlichen Fragen, d.h.
stets dort, wo Neuerungen Nachteile für die Belegschaft
bringen können.
Betriebssteuern
sind
Bestandteil der Kosten. Sie werden dem Unternehmer im
Verkaufspreis ersetzt, z.B. Gewerbesteuer, Kfz-Steuer, alle
Verbrauchsteuern. Nicht zu den Betriebssteuern zählen
Einkommen- und Umsatzsteuer.
Betriebsstoffe
sind
Materialien, die im Zuge der Herstellung eines Erzeugnisses
verbraucht werden, ohne aber Bestandteil des Erzeugnisses
selbst zu werden, z.B. Maschinenöl, Schleifmittel. Rohstoffe,
Hilfsstoffe.
Betriebsvereinbarung
Arbeitgeber
und Betriebsrat können ihre gegenseitigen Pflichten und Rechte
in einer Betriebsvereinbarung festlegen. Auch soziale und
personalrechtliche Fragen können hierin geregelt werden,
sofern sie nicht tarifvertraglich bestimmt sind. Die
Betriebsvereinbarung dient der Ordnung und dem sozialen
Frieden im Betrieb.
Betriebsverfassungsgesetz
Das
Betriebsverfassungsgesetz von 1972 gewährleistet eine
demokratische Betriebsordnung und bildet das Rückgrat des
modernen Arbeitsrechts. Wesentlicher Inhalt: Mitbestimmung der
Arbeitnehmer, Pflichten und Rechte des Betriebsrats.
Betriebsvergleich
Der
Betriebsvergleich ist ein statistisches Hilfsmittel um
zahlenmäßig erfassbare Entwicklungen des Betriebs besser
beurteilen zu können (z.B. die Veränderung des
Lohnkostenanteils an den Gesamtkosten). Der innerbetriebliche
Vergleich baut auf betriebsinternem Zahlenmaterial aufeinander
folgender Rechnungsperioden auf; der zwischenbetriebliche
Vergleich sucht Erkenntnisse aus der Gegenüberstellung eigener
Ziffern und entsprechender Ziffern anderer vergleichbarer
Betriebe zu gewinnen. Soll-Ist-Vergleich.
Betriebswirtschaftslehre
ist ein
Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Die
Betriebswirtschaftslehre erklärt das wirtschaftliche Handeln
im Betrieb sowie die wirtschaftlichen Beziehungen der Betriebe
(Unternehmungen) untereinander.
(1)
Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre Sie vermittelt theoretische
Erkenntnisse über grundlegende betriebliche Vorgänge und
Merkmale.
(2)
Spezielle
Betriebswirtschaftslehren. Sie greifen die Besonderheiten
einzelner Betriebskategorien auf: Industrie-, Handels-, Bank-,
Versicherungsbetriebslehre.
(3)
Betriebswirtschaftliche Verfahrenslehre. Sie befasst sich mit
rechnerischen Verfahren zur Erfassung des aktuellen
Betriebgeschehens: Buchführung, Kostenrechnung,
Wirtschaftsrechnen, Finanzmathematik und Betriebsstatistik.
Beurkundung,
öffentliche
Bestimmte
Rechtshandlungen sind nur wirksam, wenn sie schriftlich
niedergelegt werden und der Inhalt der Urkunde vom Notar oder
der zuständigen Behörde bestätigt wird (z.B.
Grundstücksveräußerungsverträge, Beschlüsse der
Hauptversammlung einer AG).
Bewachung
Die Prämie kann in bestimmten Versicherungszweigen (z.B.
Feuer- und Einbruchdiebstahlversicherung) rabattiert werden,
wenn eine Bewachung des Versicherungsgrundstückes erfolgt.
Beweismittel
im Prozess
sind Augenschein, Urkunden, Zeugenaussage,
Sachverständigenurteil und Parteivernehmung.
Bewertung
ist die
wertmäßige Bezifferung von Vermögensteilen und Schulden zum
Bilanztag. Bewertungsmaßstäbe können sein: Anschaffungskosten
(z.B. bei Betriebsanlagen und Stoffvorräten), Herstellkosten
(bei Eigenleistungen), Tageswert (bei Effekten), Teilwert
(nach Steuerrecht), Ertragswert (bei ganzen Unternehmen).
Bewertungsrichtlinien befinden sich in §§ 252ff. HGB, § 6 EStG
u.a. Bewertungsgrundsätze für Bilanzposten:
(1)
Realisationsprinzip.
(2)
Niederstwertprinzip,
(3)
Tageswertprinzip
(4)
Anschaffungskosten
(5)
Höchstwertprinzip (bei Verbindlichkeiten).
Bewertungszahl (BWZ) (Bausparvertrag)
Ziel aller Bausparer, die ein günstiges Bauspardarlehen
erhalten möchten, ist die Zuteilung.
Zuteilung bedeutet: Die Bausparkasse stellt die gesamte
Bausparsumme, also Bausparguthaben plus Bauspardarlehen, zur
Verfügung. Eine gerechte Zuteilung wird durch die so genannte
Bewertungszahl (BWZ) gewährleistet. Sie misst die Leistung
(Zeit * Geld) des einzelnen Bausparers für die
Bauspargemeinschaft.
bez. G. =
bezahlt Geld
Vermerk bei
Börsenkursen, der besagt, dass das Angebot in einem Papier
größer war als die Nachfrage. Die "bestens"-Aufträge konnten
aber ausgeführt werden.
Bezogener
heißt der
auf einem gezogenen Wechsel (Tratte) benannte
Wechselschuldner. Er haftet für die Einlösung wechselmäßig.
Bezugskosten
sind alle
Kosten, die bei der Beschaffung von Waren und Stoffvorräten
entstehen, wie Fracht, Verpackungsspesen, Verladekosten,
Transportversicherung, Rollgeld, Zoll.
Bezugsrecht
(1)
ist der
Anspruch eines Aktionärs bei Kapitalerhöhungen junge Aktien
erwerben zu dürfen. Beispiel: Bei einer Kapitalerhöhung im
Verhältnis 4:1 benötigt der Aktionär die Bezugsrechte von 4
alten Aktien um eine junge Aktie erwerben zu können. B.e. sind
börsenfähig. Berichtigungsaktien.
(2)
bei einer
Lebensversicherung begünstigter im Todesfall:
(a)
widerruflich
> der begünstigte hat kein recht auf die Leistung (nur
Anwartschaft), das bezugsrecht kann jederzeit vom
Versicherungsnehmer problemlos geändert werden.
(b)
unwiderruflich > der begünstigte hat Anspruch auf die Leistung
im Todesfall, das bezugsrecht kann nur mit schriftlicher
Einverständniserklärung geändert werden. Auch bei Verminderung
der Versicherungssumme muss eine schriftliche
Einverständniserklärung des Begünstigten vorliegen.
BGB-Gesellschaft
siehe
Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Bilanz
ist die
kontenmäßige Gegenüberstellung von Betriebsvermögen und
Kapital. Die Vermögenswerte (gegliedert in Anlage- und
Umlaufvermögen) heißen Aktiva, die Kapitalwerte (gegliedert in
Eigen- und Fremdkapital) nennt man Passiva. Die Passiva geben
an, woher das Betriebsvermögen stammt (Vermögensquellen); die
Aktiva zeigen auf, wie das Kapital verwendet worden ist
(Kapitalverwendung). Daher müssen Aktiva und Passiva in ihren
Summen gleich groß sein. Jeder Kaufmann hat zum Anfang und
Ende eines Geschäftsjahres eine Bilanz zu erstellen. Aufgaben
der Bilanz: Überblick über die Vermögenslage und Verschuldung;
Ermittlung von Jahresgewinn und -verlust; die B. ist die
Grundlage der doppelten Buchführung. Neben den
kontinuierlichen Jahresbilanzen gibt es Sonderbilanzen aus
einmaligen Anlässen: Gründungs-, Umwandlungs-, Fusions-,
Sanierungs-, Auseinandersetzungs-, Liquidationsbilanzen (§§
242ff. und 264ff. HGB).
Bilanzanalyse
ist eine
systematische Untersuchung des Bilanzinhalts und der Gewinn-
und Verlustrechnung um zu erkenntnisreichen Urteilen
(Bilanzkritik) über wichtige Unternehmensmerkmale zu gelangen,
wie z.B. Rentabilität, Liquidität, Kapitalstruktur,
Wirtschaftlichkeitskennziffern u.a. siehe auch Kennziffern
bilanzieren
heißt
Vermögensteile und Schulden richtig bewerten (Bewertung) und
als Bilanzposten einsetzen.
Bilanzklarheit, Grundsatz der
Der
Bilanzposten sollen von Rechnungsperiode zu Rechnungsperiode
mit derselben Benennung auftreten. Die Bilanz soll
übersichtlich gegliedert sein (§ 243 HGB).
Bilanzkontinuität, Grundsatz der
Die
Eröffnungsbilanz soll gleich der Schlussbilanz des Vorjahres
sein. Die Bewertungsgrundsätze dürfen von Rechnungsjahr zu
Rechnungsjahr nicht willkürlich geändert werden.
Bilanzpolitik
Zur
Bilanzpolitik zählt jede Entscheidung über die Aussagekraft
der Bilanzposten. Dem gehen Überlegungen voraus, inwieweit
Außenstehenden Einblick in das Unternehmen gewährt werden
soll. Brutto- und Nettorechnung. Bilanzpolitik wird auch mit
der Wahl des Bewertungsmaßstabes betrieben. siehe auch
Bilanzverschleierung
Bilanzstichtag (Bilanztag)
ist der Tag,
zu dem Bilanz gemacht wird, bei Jahresbilanzen der letzte Tag
des Geschäftsjahres. Für die richtige Bewertung der
Bilanzposten zum Bilanzstichtag ist eine Inventur
unerlässlich.
Bilanzverschleierung
ist eine
absichtlich irreführende Manipulation von Bilanzposten und
Wertansätzen mit dem Ziel Gläubigern, Gesellschaftern oder der
Öffentlichkeit den Einblick in die Vermögens- und
Schuldverhältnisse des Unternehmens zu erschweren. Eine
arglistige Bilanzverschleierung bezweckt darüber hinaus die
Benachteiligung von Gläubigern, Gesellschaftern oder Fiskus.
Bilanzwahrheit, Grundsatz der
Die
Wertansätze aller Bilanzposten sollen den tatsächlichen
Wertverhältnissen am Bilanztage entsprechen, wobei die
handels- und steuerrechtlichen Bewertungsvorschriften zu
beachten sind. Die Einhaltung des Grundsatzes der
Bilanzwahrheit soll insbesondere verhindern, dass Gläubiger
durch Überbewertung von Vermögensteilen oder Unterbewertung
von Schulden über die Lage des Unternehmens getäuscht werden.
Vgl. Bilanzverschleierung.
Billiglohnland
Die
entwickelten Volkswirtschaften mit hohem Lohnniveau
(Westeuropa, USA) weichen zur Verbesserung ihrer
Wettbewerbsfähigkeit für (Teil-)Produktionen mit
Handarbeitsanteil in Länder mit niedrigem Lohnniveau aus,
vorzugsweise in Entwicklungs- und Schwellenländer.
Bindungsfrist
Während dieser Frist ist der Antragsteller an seinen Vertrag
gebunden; meist auf einen Monat beschränkt.
Binnenhandel
ist der
gesamte gewerbliche Güterumschlag einer Volkswirtschaft
innerhalb der Landesgrenzen. Gegensatz: Außenhandel.
Binnenmarkt
der seit dem
01.01.1993 bestehende gemeinsame Markt der Mitgliedstaaten der
EU ist ein Wirtschaftsraum "ohne Binnengrenzen, in dem der
freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und
Kapital . . . gewährleistet ist" (Art. 8 des EGV). Zur
Verwirklichung dieses größten einheitlichen Binnenmarkt in der
Welt waren über 300 Rechtsvorschriften zur Vereinheitlichung
der unterschiedlichen nationalen Bestimmungen erforderlich,
z.B. bei der Warenauszeichnung; Grundfreiheiten, Europäischer
Wirtschaftsraum.
Binnenwährung,
eine
Währung, die nur innerhalb eines Staatsgebietes verwendet
werden kann, also grundsätzlich nicht konvertierbar ist;
Konvertibilität. Eine typische Binnenwährung war die Mark der
DDR, die in allen anderen Ländern praktisch wertlos war.
BIP
siehe
Bruttoinlandsprodukt
Blankoakzept
ist ein
Wechsel, der vom Bezogenen angenommen und in Umlauf gesetzt
wurde, ohne dass der Betrag oder andere wesentliche
Bestandteile des Wechsels eingesetzt sind. Der Bezogene haftet
für die Einlösung auch dann, wenn die offenen Stellen später
anders als vereinbart ausgefüllt werden.
Blankoindossament (Kurzindossament)
ist ein
Indossament, bei dem der Indossant den Namen des Empfängers
auslässt. Blankoindossamente werden bei Wechseln verwendet,
wenn der Indossant nicht sicher ist, ob der Empfänger das
Papier als Zahlungsmittel annimmt.
Blankokredit
ist ein
Kredit, der ohne besondere Sicherheiten gewährt wird.
Blitzschlag
Blitzschlag ist der unmittelbare Übergang eines Blitzes auf
Sachen.
Blue Chips
Aktien
erstklassiger Unternehmen mit hohem Bekanntheitsgrad (z.B.
Volkswagenwerk, Bayer, Deutsche Bank, BASF), die einem
geringen Kursrisiko unterliegen, in Deutschland. auch als
Standardwerte bezeichnet. (Blue Chips kann als "Spieleinsatz
mit geringem Risiko" übersetzt werden).
Bodenreform
Mit
Bodenreform wird jede staatlich erzwungene oder beeinflusste
Änderung der privaten Eigentumsverhältnisse an
landwirtschaftlichem Grundbesitz bezeichnet. Die Bodenreform
hat folgende Ziele:
(1)
Aufhebung
des Privateigentums an Grundbesitz in sozialistischen Ländern
und Überführung in Staatsbesitz bzw. genossenschaftliches
Gemeineigentum. Beispiel: Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft in der DDR. Neben dem
wirtschaftlichen Ziel einer höheren Produktivität werden dabei
auch politische Zwecke (Aufhebung des Großgrundbesitzes)
verfolgt. Die agrarwirtschaftlichen Erträge der DDR blieben
weit hinter denen Westeuropas zurück.
(2)
Zusammenlegung von kleinen bäuerlichen Familienbetrieben zu
größeren Einheiten auf privatwirtschaftlicher oder
genossenschaftlicher Grundlage um die Rentabilität zu
steigern.
Bond (engl.)
In den USA
und GB übliche Bezeichnung für festverzinsliche Wertpapiere.
Bonifikation.
(1)
Bonus
(2)
Absatzpolitisches Lockmittel: Abnehmern wird ein Nachlass
versprochen, falls sie binnen einer bestimmten Frist eine
bestimmte Mindestmenge von Waren beziehen.
(3)
Disagio bei
der Ausgabe festverzinsl. Wertpapiere, das als Kaufanreiz
dient.
Bonität
ist das gute
geschäftliche Ansehen eines Unternehmens, insbesondere seine
Zahlungsfähigkeit. Der Begriff wird auch auf die Sicherheit
von Forderungen angewandt.
Bonitätsprüfung
Bevor es zu einer Darlehensvergabe durch den Darlehensgeber
kommt, muss dieser prüfen, ob der Darlehensnehmer in Zukunft
in der Lage sein wird, das Darlehen zu tilgen.
Bonus,
Mehrzahl Boni
(1)
Einmalige
Gewinnausschüttung bei Aktiengesellschaften in Form einer
Zusatzdividende.
(2)
Anteil der
Belegschaft am Jahresgewinn.
(3)
Nachträglich
gewährter Kundenrabatt, der oft als Treuerabatt zum Jahresende
gutgeschrieben wird.
Bookbuilding
besonderes
Verfahren bei der Emission von Aktien. Der Emissionspreis wird
nicht im Voraus festgelegt, vielmehr wird v. Emittenten eine
Preisspanne vorgegeben, innerhalb der die Kaufinteressenten
sich "vormerken" (engl. to book) lassen können. Der
tatsächliche Ausgabekurs wird am Ende der Angebotsfrist vor
allem aufgrund der Nachfrage und Marktorientierten
Gesichtspunkten des Emittenten "aufgebaut" (engl. to build).
In Deutschland. sind z.B. Telekom- und T-Online-Aktien im
Bookbuilding-Verfahren emittiert worden.
Boom (engl.)
ist ein
starker (häufig unerwarteter) konjunktureller Aufschwung auf
einzelnen Märkten oder in der gesamten Wirtschaft.
Börse
ist ein
regelmäßig stattfindender organisierter Markt für Effekten
(Wertpapierbörse), Devisen (Devisenbörse), bestimmte
Rohprodukte (Warenbörse), Versicherungsverträge
(Versicherungsbörse) und Frachtverträge im Schiffsverkehr
(Frachtenbörse). Auf der Börse treffen Angebot und Nachfrage
in breiter Front aufeinander, die Preise werden als Kurse von
amtlich bestellten Maklern täglich neu ermittelt (sog.
Börsennotiz). Damit wird ein rascher und umfassender Ausgleich
zwischen Angebot und Nachfrage hergestellt. - Die Organisation
der Börse und die Bedingungen des Börsenverkehrs sind
weitgehend durch das Börseengesetz geregelt. Am Börsenverkehr
dürfen nur zugelassene Händler und Börsenmakler teilnehmen.
Börsenaufsicht,
in
Deutschland
unterliegt
der gesamte börsliche und außerbörsliche Handel mit
Wertpapieren und Finanzderivaten dem Bundesaufsichtsamt für
den Wertpapierhandel in Frankfurt/M. Dieser Bundesbehörde
obliegt auch die Überwachung der Bestimmungen des
Wertpapierhandelsgesetzes. - Die Bundesländer haben
Börsenaufsichtsbehörden mit einem Staatskommissar, und jede
Börse verfügt über eine eigene Handelsüberwachungsstelle, die
Kursfindung, Geschäftsabwicklung und Einhaltung der börslichen
Usancen kontrolliert.
Börsenbarometer
siehe
Aktienindex.
börsenfähige
Papiere (Effekten)
können an
Wertpapierbörsen gehandelt werden, z.B. Aktien,
Schuldverschreibungen, Pfandbriefe. Zum amtl. Handel muss der
Emittent aber die Zulassung jeder Börse einholen, an der das
Papier amtlich notiert werden soll.
Börsenmakler
Handelsmakler, der gewerbsmäßig den Kauf und Verkauf von
Wertpapieren an der Börse vermittelt.
(1)
Amtlicher
Kursmakler: Von der Börsenaufsichtsbehörde bestellter und
vereidigter Börsenmakler für Geschäfte im amtlichen Handel und
zur Kursfestsetzung der in diesem Segment gehandelten Papiere.
(2)
Freimakler,
nicht vereidigter, von der jeweiligen Börse zugelassener
Börsenmakler, der in allen Segmenten des Effektenhandels tätig
sein kann.
Börsenplatz
ist ein Ort,
an dem sich eine Börse befindet. Wertpapierbörsen gibt es in
Frankfurt, Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover,
München und Stuttgart.
Börsenstimmung
Allgemeines
Kaufs- und Verkaufsklima an der Börse, das nicht nur von
wirtschaftliche Faktoren, sondern auch von der Haltung des
Anlegerpublikums mitbestimmt wird und auf diese Haltung,
zunächst regelmäßig verstärkend, zurückwirkt. Bei genereller
Aufwärtsentwicklung des Kursniveaus ignoriert der Anleger
Ereignisse und Fakten, die dieser Tendenz entgegenstehen, der
psychologisch-emotionale Faktor gewinnt zeitweilig die
Oberhand über den wirtschaftlich-rationalen. Es kommt zur
Hausse, auch Bull-Markt genannt. Der Bulle oder Stier steht im
Börsenjargon für steigendes Kursniveaund - Bei genereller
Abwärtsbewegung der Kurse reagieren die Anleger entsprechend
gegenteilig. Eine Baisse entsteht, auch als Bear-Markt
bezeichnet. Der Bär (engl. bear) ist das Börsensymbol für ein
stagnierendes bis fallendes Kursniveaund (Der Vorplatz der
Frankfurter Börse wird von Skulpturen dieser beiden Tiere
geschmückt.)
Börsentermingeschäft
Kauf und
Verkauf der Finanzderivate Optionen und Futures.
Boykott
ist der
Abbruch der bisherigen Beziehungen zu Personen oder Firmen, um
sie zu zwingen vereinbarte Bedingungen einzuhalten oder neue
anzunehmen.
(1)
Lieferboykott: Ein Abnehmer wird so lange nicht mehr
beliefert, wie er sich weigert die Vertriebsbedingungen des
Lieferers einzuhalten.
(2)
Boykott im
Arbeitskampf: Die Arbeitnehmer eines Betriebs verweigern best.
Arbeitsleistungen so lange, bis der Arbeitgeber die geforderte
Verbesserung der Arbeitsbedingungen für diese Leistungen
zugesteht. siehe auch Streik
Brand
Brand ist ein Feuer, das ohne einen Bestimmungsmäßigen Herd
entstanden ist oder ihn verlassen hat und sich aus eigener
Kraft auszubreiten vermag.
Brandstiftung
Vorsätzliche oder grob fahrlässige Verursachung eines Schadens
durch Brand.
Break-even-Point (engl.)
ist der
Punkt, in dem die Erlöse die Gesamtkosten überschreiten, der
Betrieb arbeitet oberhalb des Break-even-Point in der Gewinn-,
unterhalb in der Verlustzone.
Briefhypothek
ist eine
Hypothek, bei der über die Tatsache der Grundbucheintragung
eine Urkunde, der Hypothekenbrief, ausgestellt wird. Zur
Übertragung einer Briefhypothek auf einen anderen Gläubiger
bedarf es lediglich der Übergabe des Hypothekenbriefs, die
allerdings von einer schriftlichen Abtretungserklärung
begleitet werden muss. Die Grundbucheintragung braucht nicht
geändert zu werden. Gegensatz: Buchhypothek.
Briefkurs
ist der
Kurs, zu dem eine Bank Devisen verkauft. Der Briefkurs ist
stets höher als der Geldkurs.
Bringschuld
Ist bei
einem Vertrag der Wohnsitz des Gläubigers als Erfüllungsort
festgelegt, so nennt man die geschuldete Leistung eine
Bringschuld Fehlt eine Vereinbarung, so sind im Zweifel alle
Schulden Holschulden. Geldschulden sind ohne Rücksicht auf den
Erfüllungsort Bringschulden. siehe auch Schickschuld
Broker
(engl.)
sind
Börsenmakler in England und den USA; dort dürfen Banken nicht
unmittelbar Börsengeschäfte betreiben wie in der BRD.
brutto für
netto
werden Waren
angeboten, in deren Preis die Verpackungskosten eingeschlossen
sind. Dabei hat der Käufer für 1 kg Verpackung gleich viel wie
für 1 kg Ware zu zahlen.
Bruttoinlandsprodukt (BIP),
umfassender
Begriff für die Summe aller in Geld ausgedrückten, in einem
Jahr in einer Volkswirtschaft produzierten Güter und
Dienstleistungen. Das BIP je Einwohner ist neben dem
Volkseinkommen der internationale gebräuchliche Indikator zur
Wohlstandsmessung. Nach der (vereinfachten)
Entstehungsrechnung können folgende Sozialproduktgrößen
unterschieden werden:
Bruttoinlandsprodukt
+ vom
Ausland empfangene
- ans
Ausland geleistete Erwerbs- und Vermögenseinkommen
-----------------------------------------------------------------------------
=
Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen
-
Abschreibungen
-----------------------------------------------------------------------------
=
Nettosozialprodukt zu Marktpreisen
- indirekte
Steuern
+
Subventionen
-----------------------------------------------------------------------------
=
Nettosozialprodukt zu Faktorpreisen
=
Volkseinkommen
Das BIP
betrug 1999 in Deutschland. 1,9 Billionen EUR.
Bruttoinvestitionen
sind die
Gesamtheit der in einer Volkswirtschaft während eines Jahres
vorgenommenen Investitionen. Bruttoinvestitionen =
Nettoinvestitionen Ersatzinvestitionen.
Bruttosozialprodukt (BSP)
siehe
Bruttoinlandsprodukt.
Buchführung
Kaufleute
sind verpflichtet, alle Geschäftsvorgänge planmäßig,
fortlaufend, lückenlos und leicht nachprüfbar aufzuzeichnen.
Gesetzliche Grundlagen sind HGB §§ 238-263 und §§ 264-335, AO
§§ 160ff. und EStG §§ 4ff. Darüber hinaus müssen die Bücher
nach den "Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und
Bilanzierung" geführt werden. Dazu gehören vor allem eine
Bewertung nach den Grundsätzen kaufmännischer Vorsicht
(Gläubigerschutz!) und die Befolgung der Grundsätze der
Bilanzwahrheit, Bilanzklarheit und Bilanzkontinuität.
Bilanzwirtschaftliches Ziel der Buchführung ist die Ermittlung
des Erfolgs. Außerdem liefert sie das Zahlenmaterial für
Kostenrechnung, Planung und Statistik. Minderkaufleuten genügt
in der Regel die Mindestbuchführung.
Buchführungssysteme
(1)
Einfache
Buchführung: Aufzeichnung von Einnahmen und Ausgaben, häufig
ohne Differenzierung in Aufwand und Ertrag. Organisatorische
Mittel sind Hauptbuch, Kassenbuch, Wareneingangsbuch, seltener
Journal. Der Jahreserfolg wird durch Vergleich des Vermögens
am Jahresanfang und Jahresende ermittelt. Das System eignet
sich für Kleinbetriebe mit leicht überschaubaren
Geschäftsverhältnissen; es wird oft von Kaufleuten angewendet,
die nur zur Mindestbuchführung verpflichtet sind.
(2)
Doppelte
Buchführung: Jeder Geschäftsfall wird doppelt gebucht, auf
einem Konto im Soll (links), auf dem anderen im Haben
(rechts). Der Erfolg wird durch einen doppelten Vergleich
ermittelt: Erstens durch Saldierung von Schulden + Kapital
(Passiva) mit dem Vermögen (Aktiva) zum Jahresende, wozu
Eröffnungs- und Schlussbilanz unerlässlich sind; zweitens
durch Saldierung der Aufwendungen mit den Erträgen in der
Jahresergebnisrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung).
Buchgeld (Giralgeld)
sind alle
Bank- oder Postgiroguthaben, über die der Kontoinhaber durch
Überweisung auf ein anderes Konto verfügen kann. Buchgeld
ermöglicht den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Gegensatz:
Bargeld.
Buchgewinn
Bei der
Auflösung stiller Reserven, d.h. beim Verkauf von Gegenständen
des Anlagevermögens über ihrem Buchwert entsteht in der
Buchführung ein außerordentlicher Ertrag, den man Buchgewinn
nennt. Gegensatz: Buchverlust.
Buchhaltung
ist ein
Verwaltungsbereich des Betriebs, dem die Buchführung obliegt,
in größeren Betrieben organisatorisch unterteilt in Finanz-
und Betriebsbuchhaltung. - Die buchhaltungstechnischen
Verfahren sind:
(1)
Manuelle
(handschriftliche) Buchhaltung,
(2)
Maschinenbuchhaltung mit Buchungsautomaten oder elektronischen
Datenverarbeitungsanlagen. Im weitesten Sinne ist Buchhaltung
gleich Buchführung.
Buchhypothek
ist eine
Hypothek, die ohne Ausstellung eines Hypothekenbriefs im
Grundbuch eingetragen wird. Die Übertragung einer B. auf einen
anderen Gläubiger erfordert eine notariell beglaubigte
Abtretungserklärung des bisherigen Gläubigers und die
Umschreibung der Hypothek im Grundbuch auf den neuen
Gläubiger. Gegensatz Briefhypothek.
Buchwert
ist der in
den Geschäftsbüchern ausgewiesene Wertansatz der aktiven und
passiven Bestände.
Budgetrechnung
nennt man
den Teil des betrieblichen Rechnungswesens, der sich mit der
Planung zukünftiger Einnahmen und Ausgaben befasst. Eine gut
fundierte Budgetrechnung ist ein unerlässliches Hilfsmittel
des Großbetriebs für die Vorbereitung und Lösung von
Finanzierungsfragen im Rahmen der Beschaffungs-, Investitions-
und Absatzpolitik (z.B. für die Finanzplanung bei
Lagervorräten, Rationalisierungsvorhaben, Werbemaßnahmen).
Bull-Markt
siehe
Börsenstimmung.
Bundesanleihen
langfristige
Anleihen, Laufzeit 10 bis 30 Jahre, die vom Bund nach Bedarf
aufgelegt werden.
Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFÖG),
staatliche
finanzielle Unterstützung der Ausbildung von Studierenden und
Schülern. Der Höchstfördersatz beträgt (1999) 1 030 DM. - Seit
Anfang 1996 gibt es auch ein Meister-BAFÖG für die
Weiterbildung von Fachkräften zu Meistern und mittleren
Führungskräften.
Bundesanstalt für Arbeit
Öffentlich-rechtliche Körperschaft mit folgenden Aufgaben:
- Arbeitsvermittlung
- Leistung der Arbeitslosenversicherung
- Förderung beruflichen Bildung.
Sitz: Nürnberg
Bundesbank,
Deutsche
Sie ist
deutsche Zentralbank mit Sitz in Frankfurt/M., unabhängig und
unterliegt keiner politischen Weisung. Ihre Aufgaben sind im
Bundesbankgesetz festgelegt. Mit Beginn der Europäischen
Währungsunion am 1.1.1999 sind die wichtigsten Aufgaben der
Bundesbank auf die Europäische Zentralbank übergegangen,
insbesondere das Recht zur Notenausgabe. Die Bundesbank ist
integraler Bestandteil des Europäischen Systems der
Zentralbanken (ESZB). Bei der Erfüllung der Aufgaben des ESZB
handelt die Bundesbank im Rahmen der Leitlinien und Weisungen
der EZB.
Bundeskartellamt
siehe
Kartellbehörde
Bundesobligationen
nennt sich
die 1979 eingeführte Daueremission des Bundes an
festverzinslichen Wertpapieren. Die fortlaufend nummerierten
Serien haben eine Laufzeit von 5 Jahren.
Bundesschatzbrief
ist eine
besondere Form einer Anleihe des Bundes (im Börsenjargon
salopp als Bundesschätzchen betitelt). Deutschland als
Schuldner zahlt den privaten Erwerbern Zinsen, die mit den
Jahren des ununterbrochenen Besitzes eines Bundesschutzbriefs
steigen. Nach Ablauf eines Jahres kann der Erwerber die
Bundesschutzbriefe bis zu einem Höchstbetrag von 10000 DM im
Monat zurückgeben. Dabei wird der angelegte Betrag zu 100%
(zuzüglich Zinsen) ausgezahlt. Man unterscheidet: Typ A mit
fortlaufender jährlicher Zinszahlung an den Inhaber, Typ B mit
Ansammlung der auflaufenden Zinsen bis zum Ende der Laufzeit
und einmaliger Zinsauszahlung, wodurch sich der
Gesamtzinsertrag erhöht. Laufzeiten: 6 bzw. 7 Jahre.
Bundesschuldenverwaltung
mit Sitz in Berlin ist eine
Bundesbehörde zur Verwaltung der Bundesschulden. Inhaber von
Bundeswertpapieren können diese spesenfrei bei der
Bundesschuldenverwaltung hinterlegen. Die Gläubiger werden in
einem elektronisch geführten Schuldbuch gespeichert.
www.bsv.de
Bundessteuern
sind
Steuern, die dem Bund zufließen. Seine ergiebigsten
Steuerquellen sind die Bundesanteile an der Einkommen-, Lohn-
und Umsatzsteuer.
Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA)
Trägerin
der gesetzlichen Rentenversicherung für Angestellte, die dem
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung unterstellt
ist.
Sitz: Berlin
Bundeswertpapiere
sind
Schuldtitel, durch die der Bund bei Banken und Privaten
Kredite aufnimmt. Bundesanleihen; Bundesobligationen,
Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze.
Bündnis für
Arbeit
Neuer
Begriff für die bis in die 80er Jahre nur bedingt erfolgreiche
konzertierte Aktion. Im Rahmen des Bündnisses für Arbeit soll
in Konsensgesprächen zwischen Bundesregierung, Arbeitgeber-
und Arbeitnehmervertretern versucht werden, eine Einigung über
wichtige tarifpolitische Vorhaben einschl.
Ruhestandsregelungen zu erzielen. Der Erfolg dieses
Unternehmens ist noch nicht absehbar.
Bürgerlich-rechtliche Gesellschaft
siehe
Gesellschaft des bürgerlichen Rechts
Bürgschaft
ist ein
Vertrag, in dem sich der Bürge gegenüber einem Gläubiger
verpflichtet für die Erfüllung der Verbindlichkeiten eines
Dritten, des Hauptschuldners, aufzukommen. Bei Vollkaufleuten
gelten zur Rechtsgültigkeit auch mündliche Erklärungen im
Rahmen eines Handelsgeschäftes. In allen anderen Fällen ist
wegen des hohen Risikos die Schriftform vorgeschrieben (§ 766
BGB). Arten der Bürgschaft: Ausfallbürgschaft,
selbstschuldnerische Bürgschaft; Kreditbürgschaft; Avalakzept.
Bürokommunikation
Anwendung moderner Informationsverarbeitungs- und
Übertragungssysteme im Büro.
Büromaschinenversicherung
fällt unter die Elektronikversicherung
Business to
Business
siehe B2B
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